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Rote Klippen, Robben und Basstölpel

Ob als Tagesausflug oder bei einem längeren Aufenthalt: ein Besuch Helgolands ist für jeden Naturliebhaber ein ganz besonderes Erlebnis. Obwohl die Insel außerhalb des Wattenmeeres liegt und somit nicht zum Nationalpark gehört, bietet sie einige Besonderheiten, die es sonst nirgends in Deutschland gibt.
Bereits die Überfahrt kann zu einem kleinen Abenteuer werden. Außerhalb des Wattenmeeres ist die See immer etwas rauer als in Küstennähe. Und bei starkem Wind macht das Schiff schon mal Bewegungen, die nicht jedem Magen zuträglich sind. Wer nicht ganz seefest ist, sollte daher lieber einen ruhigen Tag für die Überfahrt wählen.
Auch die Ankunft kann ein besonderes ein Erlebnis werden: Die meisten Schiffe bleibt außerhalb des Hafens auf Reede liegen, das Übersetzen der Fahrgäste erfolgt dann mit den typischen Helgoländer Börte-Booten.

Durch ihre übersichtliche Größe – die Hauptinsel ist rund ein Quadratkilometer groß, die Düne mit 0,7 Quadratkilometer etwas kleiner – ist Helgoland auch während des bei Tagesfahrten üblichen des drei- bis vierstündigen Inselaufenthalts gut zu erkunden.
Mit ihren roten Buntsandstein-Formationen beeindruckt die Insel durch ihre landschaftliche Schönheit, die sich am besten durch den Rundweg entlang den 50 Meter hohen Steilküsten erschließt. Der Weg führt auch an der „Langen Anna“ vorbei, einer 47 Meter hohen, freistehenden Felsnadel am nördlichen Ende der Insel.

Seevögel
Beeindruckend sind die zahlreichen Seevögel, die in den steil zum Meer abfallenden Klippen brüten und zum Teil aus nächster Nähe beobachtet werden können. Für fünf von ihnen liegen die einzigen Brutplätze in Deutschland auf Helgoland: Dreizehenmöwe, Tordalk, Eissturmvogel, Trottellumme und Basstölpel, den größten Seevogel des Nordatlantiks.
Die Trottellummen haben einem der steilen Brutklippen, dem Lummen-Felsen, den Namen gegeben. Dort brüten die Vögel auf schmalen Felsbändern. Ihre Eier sind diesem gefährlichen Brutplatz angepasst: sie sind kegelförmig und können daher nicht herunterrollen.
Jedes Jahr zwischen Mitte und Ende Juni treffen zahlreiche Vogelfreunde auf Helgoland ein, um ein einzigartiges Naturschauspiel mitzuerleben – den Lummen-Sprung. Angespornt durch das Rufen ihrer Eltern, springt der etwa drei Wochen alte, noch nicht flugfähige Lummen-Nachwuchs bis zu 50 Meter in die Tiefe. Das hört sich dramatisch an, ist es aber nicht. Gut gepolstert überstehen die Kleinen den Sprung ohne Schaden zu nehmen.
Die Basstölpel sind seit 1991 als Brutvögel auf Helgoland anzutreffen. Seitdem hat sich der Bestand auf etwa 1000 Brutpaare vergrößert. Sie haben sich an die zahlreichen Besucher gewöhnt und lassen sich von ihnen nicht stören. Sie sind daher aus sehr kurzer Distanz zu beobachten und zu fotografieren.
Der Eissturmvogel, der seit 1968 an den Felsen brütet, ist hingegen nicht so leicht auszumachen, da er sein Nest meist an schwer einsehbaren Stellen hat. Sein Bestand hat stark abgenommen: die Zahl der Brutpaare sank von vormals 100 auf nur noch 25 im Jahr 2022.

Helgoländer Düne
Auch die etwa einen Kilometer östlich der Hauptinsel gelegene Düne wartet mit einem besonderen Naturerlebnis auf. Aus relativ kurzer Entfernung lassen sich hier Seehunde und sogar Kegelrobben gut beobachten – an manchen Tagen können es mehrere Hundert Tiere sein.
Mit ihren feinen Sandstränden dient die Düne als Bade-Insel. Auf ihr befinden sich zudem der Flugplatz der Insel, ein Leuchtturm und der Friedhof der Namenlosen.

Einkauf auf Helgoland
Vor der Rückfahrt sollte die Gelegenheit zu einem Einkaufsbummel genutzt werden, denn so günstig kann man sonst nirgendwo in Deutschland einkaufen. Zolltechnisch gilt Helgoland als Ausland und unterliegt somit nicht dem Steuerrecht der EU. Doch die Waren werden nicht nur zollfrei, sondern auch ohne Mehrwertsteuer angeboten.
Neben Zigaretten und Alkohol (Zollbestimmungen beachten) lohnt sich auch der Einkauf von Schmuck, Parfüm, Marken-Textilien und optischen Geräten.

Zahlreiche Geschäfte laden zum günstigen Shoppen ein

Kulinarischer Tipp: Knieper
Wer in Bezug auf sein Essen etwas experimentierfreudig ist und auch gern etwas Neues ausprobieren möchte, der sollte unbedingt einmal eine Helgoländer Spezialität bestellen – den Knieper. Das sind die Scheren des Taschenkrebses, die gekocht – warm oder kalt – mit etwas Brot und verschieden Saucen serviert werden.
Über das Besteck sollte man sich aber nicht wundern, denn oft gehört ein Holzkammer dazu, mit dem der Gast die Scheren zertrümmern muss, um an das schmackhafte Fleisch zu gelangen.

Knieper, eine Helgoländer Spezialität

Wie komme ich noch Helgoland?
Während der Saison werden von Büsum aus täglich Fahrten nach Helgoland angeboten. Seit 2018 wird die Insel auch von den nordfriesischen Inseln Amrum aus mit einem Katamaran angefahren.
Zudem besteht von dem Flugplatz Heide-Büsum eine Linien-Flugverbindung zum Helgoländer Flugplatz auf der Düne.
Auch von Hamburg und der niedersächsischen Küste gibt es Möglichkeiten, die Insel zu erreichen.