Im nördlichsten Bundesland wohnend, habe ich das Glück, gleich zwei Meere in meiner Nähe zu haben – die Nordsee und die Ostsee. Da sie auch gar nicht so weit voneinander entfernt liegen, sind die beiden Küsten von überall im Land in relativ kurzer Zeit zu erreichen. Die schmalste Stelle liegt zwischen Husum und Schleswig. Hier sind Nord- und Ostsee gerade einmal 35 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.

Die Ostsee ist von ganz anderem Charakter als die Nordsee. Da die Gezeitenunterschiede hier nur sehr gering sind, ist das Wasser immer da, wo es sein sollte. Sie wird allgemein als ruhig und lieblich wahrgenommen – was sie ja auch meistens ist. Aber sie kann auch ganz anders – wie die Sturmflut vom Oktober 2023 bewiesen hat.


Die Küste der Ostsee ist recht abwechslungsreich. Flache Sand- und Kiesstrände wechseln mit Steilküsten, weitläufige Küstenabschnitte mit tief ins Land reichenden Ostsee-Armen. Von Nord nach Süd sind dies die Flensburger Förde, die Schlei, die Eckernförder Bucht, die Kieler Förde und die Lübecker Bucht mit dem Mündungsgebiet der Trave.
Diese teils weit ins Binnenland hinein reichenden Meeresbuchten boten stets sichere Häfen und begünstigten so schon früh die Entwicklung des Seehandels. Hier liegen geschichtsträchtige Handelsorte, wie das wikingische Handelszentrum Haithabu und Lübeck, den Hauptort der mittelalterlichen Hanse.





