Die Möwen sind nicht nur die bekanntesten, sie sind auch die häufigsten Vögel unserer Küste. Sie gehören zum Bild der Nordsee einfach dazu. Das ganze Jahr über sind sie überall anzutreffen – in den Schutzgebieten ebenso wie in Ortschaften und auf See. Fragt man jemanden, was für ein Vogel das ist, wird wohl jeder gleich antworten: „Ist doch klar, eine Möwe“. Das ist zwar richtig, aber eine Möwe ist nicht gleich eine Möwe.

An unseren Küsten kommen fünf Möwen-Arten recht häufig vor: die Silbermöwe, die Lachmöwe, die Sturmmöwe, die Heringsmöwe und die Mantelmöwe.
Am bekanntesten ist die Silbermöwe, die an ihrem weiß-silbergrauen Gefieder und dem kräftigen Schnabel mit dem roten Fleck gut zu erkennen ist. Mit einer Flügelspannweite von etwa 1,45 Metern gehören sie zu den größeren Möwen-Arten.
Silbermöwen sind mit ihrer Nahrung nicht wählerisch, sie haben ein recht breites Nahrungsspektrum. Und sie verstehen es auch, sich immer wieder neue Nahrungsquellen zu erschließen.
Silbermöwen haben nicht nur keine Scheu vor dem Menschen, sie sind auch ganz schön frech. Zudem sind sie auch recht intelligent und lernen sehr schnell. So haben sie sich in manchen Regionen zu kleinen Banden zusammengeschlossen. Diese lauern dann den arglosen Besuchern am Strand oder auf der Promenade auf, um ihnen im schnellen, überfallartigen Flug das Fischbrötchen oder die Currywurst samt Pommes zu rauben. Selbst Eis ist vor ihnen nicht sicher.


Neben der Silbermöwe sind noch zwei weitere Möwen-Arten recht häufig in und um den Nationalpark anzutreffen: die kleinere Sturmmöwe und die Lachmöwe, die in der Brutzeit gut an ihrem schwarzen Kopf zu erkennen ist.


Nicht ganz so häufig sind die Heringsmöwe und die Mantelmöwe. Wie die Silbermöwe sind auch sie große Möwen, die gut an ihrem kontrastreichen schwarz-weißen Gefieder zu erkennen sind. Zu unterscheiden sind sie durch die Färbung ihrer Beine: bei der Heringsmöwe sind sie gelb, bei der Mantelmöwe rötlich.
Mit einer Spannweite von knapp 1,70 Metern ist die Mantelmöwe die größte unserer heimischen Möwen. Die Heringsmöwe ist mit einer Spannweite von bis zu 1,60 Metern etwas kleiner.


Noch recht selten anzutreffen ist die Schwarzkopfmöwe, die aus dem Mittelmeergebiet zu uns zugewandert ist. Seit 2010 sind sie in der Brutkolonie am Eider-Sperrwerk zu beobachten. Dort brüten sie auch schon seit einigen Jahren.Die Dreizehenmöwe ist hingegen ein echter Seevogel, der so gut wie nie an der Küste zu sehen ist. Lediglich auf Helgoland gibt es einen Bestand, der in den Klippen der Insel brütet.